Hammetweils Geschichte

Kaum verändert: Das Gutshaus sieht auch heute aus wie vor hundert Jahren.

Kaum verändert: Das Gutshaus sieht auch heute aus wie vor hundert Jahren.

Ort des Adels und der Pferde

Das Hofgut Hammetweil ist eng verbunden mit dem Adelsgeschlecht Thumb von Neuburg (auch Thumb von Neuenburg), das während der Zeit des Heiligen Römischen Reichs zur Reichsritterschaft gehörte. Heute befindet sich an diesem Ort ein Golfplatz – Anliegen der Familie Thumb ist es, zu zeigen, dass dies mehr als ein Golfplatz ist. Es ist ein Ort der Geschichte und des Adels und natürlich der Pferde – bis zum heutigen Tag.

1382 erwarb das Rittergeschlecht durch die Heirat des Hans Thumb von Neuburg mit Anna Gräfin von Aichelberg das Dorf Köngen in Schwaben, wohin sie dann um 1430 ihren Wohnsitz verlegten. Sie erbauten dort das heute noch vorhandene Schloss. Die Grablege der Thumb von Neuburg wurde die Köngener Peter- und Paulskirche. Enge Verbindungen mit Herzog Ulrich von Württemberg führten dazu, dass Konrad Thumb von Neuburg im Jahr 1507 Erbmarschall des Herzogs von Württemberg wurde, ein Amt, das die Familie bis 1918 besaß. In den Besitz der Familie kamen unter anderem das Hofgut Hammetweil (Neckartenzlingen) als Lehen der Grafschaft Hohenberg (1542–1627).

Der finanzielle Niedergang des Reichsrittergeschlechts im 17. Jahrhundert führte dazu, dass 1666 Friedrich Albrecht Thumb von Neuburg eine Hälfte von Köngen und einen Teil des dortigen Stammschlosses an Württemberg verkaufte. Da diese Teilung immer wieder Streitigkeiten verursachte, veräußerte 1739 Wilhelm Ludwig Thumb von Neuburg den restlichen Besitz in Köngen an Württemberg. Zum Ausgleich erhielt er neben einem Geldbetrag von 45 000 Gulden die benachbarte Herrschaft Unterboihingen, wo sich heute noch das Schloss im Besitz der Familie befindet.